Die Entwicklungs- und Planungsphase

2008 hat die Gemeinde Landgraaf mögliche Pläne zum Wiederaufbau des Schlosses erörtert. Nach dem Vorbild erfolgreicher Rekonstruktionspläne wie die der französischen mittelalterlichen Burg in Guédelon und des aus dem 17. Jahrhundert stammenden VOC-Schiffes Batavia in Lelystad entstand die ehrgeizige Idee, das Schloss samt Gehöft auf traditionelle und wissenschaftlich vertretbare Weise wiederaufzubauen sowie die umliegende Kulturlandschaft neu einzurichten. BOEi bv (die nationale Gesellschaft für Restaurierung und Neuausrichtung niederländischen Kulturerbes) und die Gemeinde Landgraaf begannen mit der Entwicklung dieser Idee. 2011 wurden die Pläne beider Parteien im Gemeinderat einstimmig angenommen und konnten die nächsten Schritte unternommen werden.

Pionierphase „Das Gelände gestalten“

2012 wurde mit der Planung des Projekts begonnen. Die Gemeinde Landgraaf, die Provinz Limburg sowie Parkstad Limburg stellten die ersten Subventionen zur Verfügung. 2013 fiel dann tatsächlich der Startschuss für die archäologischen und bauhistorischen Untersuchungen sowie die Gestaltung des Geländes. Neben allen sichtbaren Arbeiten auf dem Gelände wurden auch „unsichtbare“ Prozesse rund um die geschäftliche Infrastruktur in Gang gesetzt: Marketing- und Kommunikationsprogramme, der Aufbau eines Netzwerks sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen für Ehrenamtler, Praktikanten, Wiedereingliederer sowie die Projektleitung.

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Gründung der Stiftung Landgut Schloss Schaesberg

Im August 2013 wurde die Stiftung Landgut Schloss Schaesberg ins Leben gerufen. Das Ziel der Stiftung ist es, durch den Wiederaufbau des Schlosses sowie des dazugehörigen Gehöfts und die Neueinrichtung der Landschaft auf eine für Touristen attraktive und historisch vertretbare Weise das Wissen und Können rund um die Bau- und Handwerkstechniken aus dem 17. Jahrhundert zu bewahren und weiterzugeben und sich auf diese Weise zu einem national und international angesehenen „Schloss Schaesberg Erbgut Campus“ zu entwickeln.

Zusammenfassend stützt sich das Projekt auf fünf Grundpfeiler: Tourismus, Wissenschaft, Bildung, Altes Handwerk sowie Gesellschaft und Soziales.

Schlossturm

Nach den Fortschritten in der Gestaltungsphase 2014 war der Schlossturm an der Reihe. Oberste Priorität galt der Rettung der Überreste des Turms. Gemeinsam mit BOEi wurde eine stählerne Stützkonstruktion für den Turm entworfen, mit der zugleich der Aussichtsturm mit der Ruine aus dem Jahr 1616 verbunden werden konnte. Der Schlossturm ist jetzt nicht nur Blickfänger, sondern dient auch als Aussichtsturm für die Besucher.

Das Besucherzentrum

2015 hat das Bauteam, bestehend aus Ehrenamtlern, Praktikanten und Wiedereingliederern, das Besucherzentrum zu einem multifunktionellen publikumsorientierten Zentrum wiederaufgebaut. Das Besucherzentrum ist momentan die Seele von Schloss Schaesberg und dient als Treffpunkt für alle Beteiligten sowie als Empfangsraum für Besucher.

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Anlage historischer Nutzgarten „Hof van Schaesberg“

Auf der großen L-förmigen Insel hinter dem Schloss begann 2015 die Realisierung eines Gemüse- bzw. Nutzgartens. Als Partner für dieses Teilprojekt konnten wir den Historischen Gemüsehof aus Beesel gewinnen. Der Nutzgarten besteht aus zwölf verschiedenen Höfen, die Namen wie „Arzneihof“ oder „Wohlriechender Hof“ tragen. Die Anlage des Gartens ist ein langfristiges Projekt auf einer soliden, wissenschaftlichen Grundlage.

Zugänglichkeit Schlossruine

2016 wurden der Rundgang, die Holzterrasse, die Treppen und Treppenhäuser auf dem Baugelände fertiggestellt. Damit sind die Überreste des Schlosses für Besucher wieder vollständig zugänglich. Auf verschiedenen Niveaus wurden Sichtfenster auf heutige und zukünftige Entwicklungen eingebaut, wie beispielsweise auf die Baustelle der Schmiede und die Anlage des historischen Gartens.

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